Natur- und Landschaftsschutz
inhärenter Bestandteil der Jagd
– Überblick
Jagd ist praktizierter Naturschutz
Deer Nature“ von Ian Livesey/ CC0 1.0
Ausweisung von Schutzgebieten reicht nicht
Naturschutz wurde lange Zeit als administrativer Akt durch Ausweisung von Landschatzschutzgebieten verstanden. Inzwischen ist erkannt, dass lokale Schutzgebiete wichtige Reservatsflächen für Tiere und Pflanzen bieten, aufgrund ihrer Verinselung ohne Vernetzung jedoch eine weitreichende Entfaltung und Entwicklung der Artenvielfalt allein nicht gewährleisten können. Nicht wenige Naturschützer fordern deshalb die massive Ausweitung von Schutzgebieten bis hin zum flächendeckenden Naturschutz. Eine derart weitreichende Reduzierung der Landschaftsnutzung auf Naturschutz erzeugt zwangsläufig Konflikte mit berechtigten und notwendigen anderen Nutzungsarten durch Eigentümer, wie Landwirten, Waldbesitzern und Fischern. Selbst Natur-„nutzer“ wie Erholungssuchende, Sportler und Anrainer wären flächendeckend eingeschränkt. Umfassende Schutzziele können nur durch Kooperation und Interessensausgleich der Beteiligten und Betroffenen erzielt werden.
Jägervereinigungen sind Naturzschutzvereinigungen
Jäger nehmen dabei eine herausragende Rolle ein: Sie stehen in ihren Revieren in intensivem Kontakt zu den Naturräumen, bemerken Veränderungen frühzeitig und ergreifen in Zusammenarbeit mit Eigentümern, Behörden und Verbänden Maßnahmen zum Erhalt der Naturräume.
Nicht ohne Grund sind viele Jagdverbände zugleich auch anerkannte Naturschutzvereinigungen. Genau wieder „Naturschutzbund Deutschland“ (NABU) oder die „Gesellschaft zum Schutz der Wölfe“ ist auch der „Deutsche Jagdverband“ mit seinen Landes- und Kreisverbänden eine vom Bund anerkannte Umwelt- und Naturschutzvereinigung – mittelbar damit auch der Hegering Hattingen.
Jäger schützen die Natur
Als Jäger unterstützen wir den Naturschutz auf ganz praktische Art, sogar in der Regel auf eigene Kosten:
- Schaffung von Ruhezonen für das Wild
- Bewahrung von Dickungen als Rückzugsorte, Äsungs- und Deckungsflächen
- Ackerrandzonen und Hecken zur Biotopvernetzung
- Wildäcker, Gebüsche, Kräuter- und Blütenpflanzen als Lebensraum für viel bedrohte Insektenarten
Initiativen der Jäger
Wildschäden, wie Verbiss an jungen Trieben, Abschälen der Rinde oder Fraßschäden müssen verhindert oder wenigstens gemindert werden. Die Förderung eines gesunden Tierbestandes durch Hege mit der Waffe dient nicht zuletzt der Verhinderung oder Eindämmung von Wildseuchen.
Die moderne Technik eröffnet bspw. neue Möglichkeiten für die noch zielgerichtetere Rettung von Rehkitzen vor den Mähwerken bei der Wiesenmaht. Auch der Hegering Hattingen beabsichtigt den Aufbau einer eigenen Drohnen- „flotte“ für die Kitzrettung. Wir beabsichtigen dazu eine enge Kooperation mit Partnern wie den Kitzrettern in Hattingen zusammenarbeiten.
Wir als Hegering sind dem Lernort Natur sehr verpflichtet und stehen mit Rat, Tat und Informationen bei Veranstaltungen, Schulen und Kindergärten gerne und überzeugt zur Verfügung.
Es gibt auch noch weitere Bereiche, in denen wir uns einbringen wollen, wie zum Beispiel in den Erhalt des Naturlehrpfades oder auch bei der Krötenrettung.
Als Jäger treten wir für einen rücksichts- und respektvollen Umgang mit Tieren und Pflanzen in der Natur. Wer die Natur und die Jagd liebt, setzt sich auch für deren Erhalt und Schutz ein.
Lernort Natur
Eine besondere Initiative der Jägerinnen und Jäger des Kreisjägerschaft Ennepe-Ruhr findet auch unsere Unterstützung: der Lernort Natur
Tatkräftig helfen unser Hegeringmitglieder mit, die Rollende Waldschule zu betreuen und insbesondere Kindern eine fassbare Vorstellung von Wildtieren und Natur zu vermitteln.
besondere Hinweise
Landschafts- und Naturschutz kann jeder mit seinem Verhalten praktizieren
1. Hunde in Feld und Wald
Wie Hundehalter ihre Hunde zu führen haben, unterliegt auch den ordnungsrechtlichen Festlegungen der Kommunen.
Die Stadt Hattingen hat sehr strikte Vorgaben für Hundehalter.
Im Wald dürfen Hunde nur auf den Wegen ohne Leine laufen, in Naturschutzgebieten nur angeleint auf den Wegen. Die Hunde dürfen auch hier angeleint nicht den Weg verlassen. Hunde dürfen <…> keine Gefahren, z.B. Rehkitze o.ä. auf- stöbern, verursachen. Hier ist eine besondere Sorgfalt zu beachten.
Damit wir dem Landesforstgesetz entsprochen:
Im Wald dürfen Hunde außerhalb von Wegen nur angeleint mitgeführt werden; dies gilt nicht für Jagdhunde im Rahmen jagdlicher Tätigkeiten sowie für Polizeihunde.
Die Erlaubnis, Hunde unangeleint laufen zu lassen, setzt bei allen Hunden zwingend voraus, das Hunde einwandfrei auch und gerade in Stresssituationen abrufbar sind und auf das erste Rückrufkommande zum Hundehalter zurückkehren.
Wenn das nicht unter allen Umständen sicher ist, dürfen Hunde nicht frei laufen.
Besonders gefordert sind Halter von „großen Hunden“ mit einer Widerristhöhe von mindestens 40 cm oder ein Gewicht von mindestens 20 kg. Das Landeshundegesetz schreibt vor:
Große Hunde sind außerhalb eines befriedeten Besitztums innerhalb im Zusammenhang bebauter Ortsteile auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen angeleint zu führen.
Und ja, auch Waldwege sind öffentliche Wege.
2. Landschaftzschutzgebiete im Landkreis Ennepe-Ruhr | insb. Raum Hattingen
Der Landkreis Ennepe-Ruhr hat eine Liste mit hiesigen LSG veröffentlicht. Auf einer Karte erschließen sich die LSG räumlich besser: OSM | WikiMap
Für den Raum Hattingen sind folgende LSG zu beachten:
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LSG Ruhraue – Hattingen | Hattingen | 555554358 | Position |
LSG Niederwenigern | Hattingen | 555554359 | Position | |
LSG Baak | Hattingen | 555554392 | Position | |
LSG Ruhrhänge Welper/Katzenstein | Hattingen | 555554393 | Position | |
LSG Ludwigstal | Hattingen | 555554394 | Position | |
LSG Fuchsloch | Hattingen | 555554395 | Position | |
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LSG Blankenstein | Hattingen | 555554396 | Position |
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LSG Isenberg/Schulenberg/Bredenscheid/Beul | Hattingen | 555554696 | Position |
LSG Felderbachtal/Paasbachtal/Deilbachtal | Hattingen Sprockhövel |
555554695 | Position | |
LSG Niederbredenscheid/Elfringhausen | Hattingen Sprockhövel |
555554697 | Position | |
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LSG Holthausen/Niedersprockhövel-Nord | Hattingen Sprockhövel |
555554716 | Position |
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LSG Stüter/Sprockhövel/Hiddinghausen | Hattingen Sprockhövel |
555554719 | Position |
3. Setzzeiten beachten
Der Nachwuchs des Wildes mit jährlichem Fortpflanzungszyklus erblickt meistens im Frühjahr das Licht der Welt. Daher sind insbesondere die Monate Mai und Juni Zeiten, in denen die Jung – und Muttertiere besonderen Schutz benötigen. Dieser Schutz umfasst auch die Vermeidung von Beunruhigung zu allen Tageszeiten, um stressige und kraftraubende Fluchtreaktionen zu vermeiden, zu denen der Nachwuchs noch kaum in der Lage ist.
Zum Absetzen des Nachwuchses und zur Aufzucht zieht sich das Wild in die Dickungen des Waldes (Büsche, Unterholtz, Gestrüpp) zurück oder versteckt den Nachwuchs in hohem Gras. Dort darf auf keinen Fall durch freilaufende, streunende oder gar ihrem Jagdtrieb folgende Hunde aufgestöbert werden.
Auch Sportler, Kindergruppen oder Naturkundler sollten den Tieren ihren Rückzugsraum nicht streitig machen.
Erfolgreicher Bundesjägertag: Hegering Hattingen ausgezeichnet!
Mit dem dritten Platz wurde der Hegering Hattingen, für seine Öffentlichkeitsarbeit, beim Bundesjägertag in Mainz ausgezeichnet.
Der Waldlehrpfad
Das neue Projekt des Hegering Hattingen – der Waldlehrpfad im Schulenberger Wald Hattingen!
Weihnachtsmarkt Hattingen 2023
Trotz Regen ein schöner Abend
Lernort Natur on Tour auf dem Herbstmarkt in Hattingen
Die rollende Waldschule – staunen, lernen, begegnen
Waldlehrpfad Schulenburger Wald – Die Idee
Der Neuaufbau des Waldlehrpfades im Schulenberg – ein Projekt des Hegeringes
Impressionen Schwarzwild
In einer Bildergalerie wurden Aufnahmen vom Schwarzwild zusammengestellt, die uns Peter Rathmann zur Verfügung gestellt hat.