Waldlehrpfad Schulenberger Wald

 

18. März 2024

Marko Dargel

Fleisch und Wurst kommen nicht aus der Kühltheke im Supermarkt. Dafür müssen immer Tiere ihr Leben geben. Es kommt darauf an, wie sie leben konnten, auf welche Weise sie sterben mussten und wie wir die gewonnenen Nahrungsmittel wertschätzen. Jäger erlegen Wild mit besonderem Respekt vor dem Leben, ehren es im Moment des Jagderfolges und verwerten es möglichst vollständig.

Sträucher und Kräuter des Waldes

Sträucher und Kräuter bilden das Erdgeschoss des Waldes. Mit ihnen kommt man am leichtesten in Berührung und kann sie aus nächster Nähe bestaunen.

Tafel 6 | Sie stehen inmitten von Strauchwerk, gesäumt von Kräutern

Sie duften, sie kratzen und brennen, sie leuchten und strahlen. Manche dienen als Schutz und Unterkunft, andere bieten wertvolle Nahrung


Sträucher

Sträucher haben im Unterschied zu Bäumen mehrere Stämme direkt aus dem Erdboden, ein dominierender Stamm fehlt meistens. Sie wachsen niedriger als die meisten Bäume. Nicht immer lässt sich jedoch die Grenze zwischen Bäumen und Sträuchern klar ziehen. Wacholder oder Weißdorn wachsen baumartig, Eichen in Felshängen und auf schlechten Böden wachsen strauchartig. Die Hainbuche ist ein Strauch, obgleich der Name anderes suggeriert.

Schwarzer Hollunder

  • wächst gerne an Waldrändern, Hecken, Wegen und Lichtungen
  • er ist ein wichtiger Bestandteil des Unterholzes und der Dickungen (Schutz des Wildes), deshalb sollte man Dickungen nie betreten
  • er ist weit verbreitet, da er nur wenige Ansprüche an seinen Standort hat
  • er ist sehr schnellwüchsig und eine wichtige Futterpflanze für die Insekten und Wildtiere
  • er ist eine Zeigerpflanze für stickstoffreiche Böden

Haselnuss

  • ist als Frühblüher ein Pollenlieferant für die Bienen.
  • bildet dichte Gebüsche und ist sowohl im lichten Wald als auch in Hecken und an Feldrändern zu finden, denn sie ist eine Lichtpflanze.
  • sie ist Äsungspflanze, die Nüsse sind auch für uns sehr gesund.
  • gibt Wildtieren Deckung.
  • trägt aufgrund des starken Laubabwurfs im Herbst zu einer reichen Humusbildung bei.
  • ist ein Verbissgehölz. Es soll Wildtiere von Kulturpflanzen ablenken und so Verbissschäden verhindern.

Brombeeren

  • wachsen bevorzugt in lichten Wäldern und am Waldrand
  • sie bilden wegen ihrer wehrhaften Stacheln schnell undurchdringliche Hecken und sind damit Bestandteil der Dickung und dienen dem Schutz der wildlebenden Tiere
  • sind wichtige Futterpflanzen, besonders da sie auch im Winter noch Blätter haben

Weißdorn

  • häufig in unseren Mischwäldern, an Waldrändern und in Hecken vorkommt.
  • Deckung für Niederwild und Vögel bildet.
  • eine Pionierpflanze ist.
  • Bienenweide und Äsungspflanze ist.
  • nur geringe Ansprüche an den Standort hat.
  • er einen sehr hohen ökologischen Wert hat, denn er kann bis zu 54 verschiedene Schmetterlingsraupen beherbergen.
  • seine Früchte auch für uns Menschen essbar sind.
  • •eine alte Heilpflanze ist, die in Europa, bei indigenen Völkern Amerikas und in der traditionellen Chinesischen Medizin Anwendung findet

gut zu wissen

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die Stacheln der Brombeere liegen nur auf der Rinde

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Dornen hingegen sind wie kleine Zweige, die mit dem Gehölz durch Leitungsbahnen verbunden sind und können deshalb nicht einfach abgestreift werden


Krautige Pflanzen

Im Unterschied zu Bäumen und Sträuchern bilden krautige Pflanzen keinen hölzernen Stamm aus. Die Gärtner bezeichnen sie auch als Stauden.

Die Bezeichnung als Kräuter ist umgangssprachlich verbreitet, aber eigentlich viel zu unspezifisch und hebt eigentlich nur die Bedeutung für Ernährung und Hausmedizin hervor.

Es gibt einjährige, zweijährige und mehrjährige krautige Pflanzen. Einjährige Pflanzen sterben im Winter komplett ab und wachsen im nächsten Jahr über die Vermehrung komplett neu. Zwei- oder mehrjährige krautige Pflanzen verlieren nur den oberirdischen Teil. Deren Wurzelballen treibt im Frühjahr neu aus.

Brennnessel

  • Zeigerpflanze für nährstoffreiche Böden ist, findet sich häufig in der Nähe von Komposthaufen oder an Wegrändern mit „Hunderennstrecken“
  • besitzt Brennhaare, die bei Berührung mit der Haut sehr schmerzhafte Schwellungen verursachen, und eigentlich ein Schutz vor Fressfeinden sein soll.
  • Futterpflanze für 50 verschiedene Schmetterlingsraupen ist.
  • ist eine alte Heilpflanze
  • Brennnesselblätter können wie Spinat zubereitet und gegessen werden
  • wurde lange zur Herstellung von Textilien und die Wurzel als Färberpflanze genutzt
  • dient dem Rotwild manchmal als Äsungspflanze

Fingerhut

• alle seine Pflanzenteile sind hochgiftig
• wurde bereits in der Volksmedizin bei Herzschwäche verwendet
• wächst gut im Halbschatten und ist deshalb eine typische Pflanze des Waldrandes
• ist ein Hummelmagnet

Walderdbeere

• ist keine Beere, sondern eine Sammelnussfrucht, die ihre Samen auf der Außenseite, nicht im Inneren der Frucht trägt
• liebt feuchte und lichte Wälder
• ist eine wichtige Äsungspflanze für das Niederwild
• diente den Menschen schon immer als Nahrung
• ist eine Heilpflanze

Indische Scheinerdbeere

  • wird auch falsche Erdbeere genannt
  • stammt ursprünglich aus Südostasien und wurde als Zierpflanze eingeführt und ist dann verwildert
  • ist Neophyt und gilt als potenziell invasiv

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