Tafel 3 | Schauen Sie sich um – Totholz finden Sie überall
Totholz wirkt vielleicht optisch störend, ist aber wichtig für die Entstehung neuen Lebens
Was ist Totholz?
Totholz besteht aus abgestorbenen Bäumen oder Teilen davon. Dabei unterscheidet man zwischen stehendem Totholz, also noch nicht umgefallenen Bäumen und liegendem Totholz. Stehendes Totholz ist seltener, aber aus ökologischer Sicht wertvoller, da es mehr Möglichkeiten der Nutzung und Besiedelung bietet.
Im Totholz leben unglaublich viele Organismen. Man hat festgestellt, dass ungefähr 600 verschiedene Großpilz- und ca. 1350 Käferarten an der Zersetzung von Totholz beteiligt sind. Dabei übertragen beispielsweise die Insekten Pilzsporen auf das Holz und umgekehrt dienen die Pilze als Nahrungsquelle für die Insekten. In der Rinde, dem Holzkörper oder im Mulm entstehen verschiedenartige Lebensgemeinschaften. Totholz wird so beinahe selbst zu einem eigenen Organismus.
Viele dieser Organismen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.
Immer öfter lässt man deshalb das Totholz im Wald liegen und lässt der Natur ihren freien Lauf. Mancherorts werden Totholz- oder Benjeshecken angelegt, da sie auch einen guten Beitrag zum Biotopverbund leisten. Dieses Gestaltungselement findet auch immer öfter im privaten Garten Einzug.
Benjeshecke
Gehölzschnitt wird locker abgelagert und durch Samenanflug kommt es zu einem natürlichen Bewuchs. Dazwischen kann man Stämme senkrecht stehend eingraben und damit stehendes Totholz simulieren. Damit ist diese Variante einer Hecke sehr kostengünstig. Zudem bietet sie zahlreichen Vögeln, Insekten und Kleinsäugern Lebensraum und Schutz. Diese wiederum „düngen“ mit ihrem Kot und schleppen weitere Samen ein.
Rote Liste
Sie ist ein Verzeichnis der gefährdeten, verschollenen und ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten. Auf der Liste finden wir unter anderem Adonisröschen, Wildbienen, Eulen, Eidechsen, Feldhamster, Feldhasen, Fledermäuse, Hummeln, Igel, Kuckuck, Spatz, Störche, Schlüsselblumen, Wiesenflockenblumen, Buschwindröschen, einige davon kennt ihr bestimmt auch. NRW führt eine eigene, regionale Rote Liste als Artenverzeichnis.



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