Waldlehrpfad Schulenberger Wald

 

18. März 2024

Marko Dargel

Fleisch und Wurst kommen nicht aus der Kühltheke im Supermarkt. Dafür müssen immer Tiere ihr Leben geben. Es kommt darauf an, wie sie leben konnten, auf welche Weise sie sterben mussten und wie wir die gewonnenen Nahrungsmittel wertschätzen. Jäger erlegen Wild mit besonderem Respekt vor dem Leben, ehren es im Moment des Jagderfolges und verwerten es möglichst vollständig.

Totholz

Totholz gehört in den Wald

Tafel 3 | Schauen Sie sich um – Totholz finden Sie überall

Totholz wirkt vielleicht optisch störend, ist aber wichtig für die Entstehung neuen Lebens


Was ist Totholz?

Totholz besteht aus abgestorbenen Bäumen oder Teilen davon. Dabei unterscheidet man zwischen stehendem Totholz, also noch nicht umgefallenen Bäumen und liegendem Totholz. Stehendes Totholz ist seltener, aber aus ökologischer Sicht wertvoller, da es mehr Möglichkeiten der Nutzung und Besiedelung bietet.
Im Totholz leben unglaublich viele Organismen. Man hat festgestellt, dass ungefähr 600 verschiedene Großpilz- und ca. 1350 Käferarten an der Zersetzung von Totholz beteiligt sind. Dabei übertragen beispielsweise die Insekten Pilzsporen auf das Holz und umgekehrt dienen die Pilze als Nahrungsquelle für die Insekten. In der Rinde, dem Holzkörper oder im Mulm entstehen verschiedenartige Lebensgemeinschaften. Totholz wird so beinahe selbst zu einem eigenen Organismus.
Viele dieser Organismen stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten.
Immer öfter lässt man deshalb das Totholz im Wald liegen und lässt der Natur ihren freien Lauf. Mancherorts werden Totholz- oder Benjeshecken angelegt, da sie auch einen guten Beitrag zum Biotopverbund leisten. Dieses Gestaltungselement findet auch immer öfter im privaten Garten Einzug.

Benjeshecke

Gehölzschnitt wird locker abgelagert und durch Samenanflug kommt es zu einem natürlichen Bewuchs. Dazwischen kann man Stämme senkrecht stehend eingraben und damit stehendes Totholz simulieren. Damit ist diese Variante einer Hecke sehr kostengünstig. Zudem bietet sie zahlreichen Vögeln, Insekten und Kleinsäugern Lebensraum und Schutz. Diese wiederum „düngen“ mit ihrem Kot und schleppen weitere Samen ein.

Rote Liste

Sie ist ein Verzeichnis der gefährdeten, verschollenen und ausgestorbenen Tier- und Pflanzenarten. Auf der Liste finden wir unter anderem Adonisröschen, Wildbienen, Eulen, Eidechsen, Feldhamster, Feldhasen, Fledermäuse, Hummeln, Igel, Kuckuck, Spatz, Störche, Schlüsselblumen, Wiesenflockenblumen, Buschwindröschen, einige davon kennt ihr bestimmt auch. NRW führt eine eigene, regionale Rote Liste als Artenverzeichnis.


gut zu wissen

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die meisten Bienen- und Wespenarten sind auf das Vorhandensein von Totholz angewiesen

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Larven des Hirschkäfers leben an morschen Wurzeln von Eichen und Obstbäumen

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Marienkäfer benötigen Totholz als Winterquartier

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in Deutschland gelten fast ein Drittel aller heimischen Wildpflanzen und 43 Prozent der Wirbeltiere gefährdet

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in der Roten Liste und dem Artenverzeichnis NRW werden auch ungefährdete Arten aufgelistet, wie der Dachs oder Wildschwein

weitere Steckbriefe…

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