Waldlehrpfad Schulenberger Wald

 

18. März 2024

Marko Dargel

Fleisch und Wurst kommen nicht aus der Kühltheke im Supermarkt. Dafür müssen immer Tiere ihr Leben geben. Es kommt darauf an, wie sie leben konnten, auf welche Weise sie sterben mussten und wie wir die gewonnenen Nahrungsmittel wertschätzen. Jäger erlegen Wild mit besonderem Respekt vor dem Leben, ehren es im Moment des Jagderfolges und verwerten es möglichst vollständig.

Der Wald als Ökosystem

Der Wald ist noch mehr, als eine Ansammlung von Bäumen

Tafel 13 | Sie genießen die Ruhe und die Vielfalt des Waldes


Ökosystem Wald

In Deutschland gilt jede Fläche als Wald, die mit Forstpflanzen bebaut ist, inklusive der dazugehörigen Wege, Wiesen und Holzlagerplätze. Man fasst also die unterschiedlichsten Flächennutzungen zu dem Begriff „Wald“ mit seiner vielfältigen Höhenstruktur zusammen. Hier leben tausende Pflanzen- und Tierarten zusammen. Sie sind voneinander in irgendeiner Form abhängig und unterliegen so einem ständigen Wandel. 

Wälder sind komplexe Ökosysteme, die sehr empfindlich sind und bereits kleine Veränderungen können große Auswirkungen auf die darin lebenden Tiere, Pilze und Pflanzen haben. Ein Ökosystem ist immer ein offenes System. Der Wald selbst ist sehr stabil und in der Lage sich selbst zu regulieren.

Unser Wald erfüllt viele wichtige Funktionen. Er ist in erster Linie Holzlieferant. Er ist für uns aber auch ein wunderbarer Ort der Erholung. Außerdem schützt er den Boden vor Erosion und erhöht den Grundwasserspiegel. Quellen für die Trinkwasserversorgung liegen oft unter Wäldern. Dabei filtern sie das Wasser und reinigen es von Schadstoffen. Der Wald entzieht der Atmosphäre COund speichert es.  Ein Hektar Wald kann im besten Fall 11,2 t CO2 binden, das entspricht dem CO2-Fußabdruck einer erwachsenen Person. Er senkt die Temperatur ab und befeuchtet die Atemluft. Er bietet uns Menschen Schutz vor Lärm, Sturm oder Steinschlag. Und er ist Lebensraum für eine große Anzahl von Tieren und Pflanzen, die hier ihren Lebensraum haben und Schutz und Nahrung finden.

Es gibt also viele Gründe, auf unseren Wald achtzugeben und sorgsam mit unseren Naturschätzen umzugehen.

Ein Ökosystem, was ist das?

Alle Lebewesen, die sich einen Lebensraum (Biotop) teilen, bilden eine Lebensgemeinschaft (Biozönose). Sie gehen vielfältige Wechselbeziehungen ein und deshalb sollte man sie immer in ihrer Gesamtheit betrachten. Es gibt viele verschiedene Ökosysteme, die sich in kleinere Systeme aufgliedern, wie den Wald, die Meere, das Grasland, die Wüste oder menschliche Siedlungen. Im Grunde ist die ganze Erde ein großes Ökosystem und wir Menschen sind ein Teil davon. Im Gegensatz zu den anderen Organismen bewegen wir uns aber nicht nur in einem Lebensraum, sondern in Vielen. Durch die große Anzahl an Organismen gibt es in den Ökosystemen viele Stoffkreisläufe. Für ein besseres Verständnis sind die Organismen nach ihren Aufgaben in drei verschiedene Klassen eingeteilt: 

Produzenten = Erzeuger

Sie stehen am Anfang eines jeden Kreislaufs. Dazu gehören alle grünen Pflanzen. Sie betreiben Photosynthese. Sie wandeln Kohlendioxid, Wasser und Mineralstoffe mit Hilfe des Sonnenlichtes in energiereiche organische Stoffe (Biomasse) und Sauerstoff um.

Konsumenten = Verbraucher

Hierzu gehören die Tiere und der Mensch, sie verbrauchen organische Stoffe und Sauerstoff und geben ihre Ausscheidungsprodukte  und tote Biomasse zurück in den Stoffkreislauf. 

Destruenten = Zersetzer

Pilze oder Bakterien zersetzen tote Pflanzen und Tiere und deren Ausscheidungen in Kohlendioxid, Mineralstoffe und Wasser. An dieser Stelle schließt sich der Kreislauf, denn diese Stoffe werden von den Produzenten wieder gebraucht.


gut zu wissen

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1 Hektar sind 10.000 Quadratmeter – die Fläche eines Quadrats von 100 x 100 m Seitenlänge

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das von den Blättern verdunstete Wasser gilt als das reinste auf derErde

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es gibt im deutschen Wald rund 90 verschiedene Baum- und Straucharten

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in unseren Wäldern leben über 4000 Pflanzen- und ca. 6000 Tierarten

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die häufigsten Baumarten sind die Fichte, die Kiefer und die Buche

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die einheimischen Laubbäume erreichen Maximalhöhen von 35 bis 45 Metern

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einheimische Nadelbäume können bis zu 60 Meter hochwachsen

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der höchste Baum Deutschlands ist eine Douglasie mit 66 Meter Höhe ist – zum Vergleich: der Turm von St. Georg in Hattingen ist 56,73 Meter hoch

Waldregeln

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Lass im Wald nichts liegen. Der Abfall kann für Tiere lebensgefährlich werden.

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Bleib auf den Wegen. Pflanzen und Tiere gedeihen am besten, wenn sie keiner zertrampelt.

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Leine Deinen Hund an. Er könnte Waldtiere hetzen.

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Sei leise, dann kannst Du Wildtiere hören und beobachten!

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Beachte das Rauchverbot und entfache niemals ein Feuer. Der kleinste Funke vernichtet den ganzen Wald.

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Sammle Beeren und Pilze nur in kleinen Mengen, denn sie dienen den Waldtieren als Nahrung.

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Schütze den Wald. Knicke keine Äste ab oder zertritt keine Pilze. Der Wald ist für uns überlebenswichtig.

weitere Steckbriefe…

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