Der Waschbär ist ein in Nordamerika heimisches mittelgroßes Säugetier.

Fakten
wissenschaftlicher Name
Art: Procyon lotor
Ordnung: Carnivora
Familie: Kleinbären
Alter
- in der Regel 6 -8 Jahre
- in selten Fällen 10 Jahre
Größe und Gewicht
- Schulterhöhe ca. 35 cm
- Bär bis zu 7 Kg
- Jungbären 1 – 1,5 Kg
Nachkommen
Jungbären (Welpen)
Körperbau
- ca. 85cm lang
- Der Waschbär hat ein dichtes Balg (Fell), was silber- bis schwarzgrau ist
- Buschige Rute (Schwanz) ist schwarz geringelt und hat eine länge von 20 bis 40 Zentimeter
- Die Kopfform wirkt breit, der Fang ist kurz und spitz und hat ein typisches Raubtiergebiss mit Allesfresserqualitäten.
- Typische Merkmal ist seine schwarze Augenbinde (Maske)
Nahrung
- Zu seiner Nahrung gehören: Mäuse, Vögel, Eier, Amphibien, Fische, Krebse, Insekten, Würmer, Schnecken, Früchten, Obst, Eicheln, Bucheckern, Nüssen, Mais usw.
- Mülleimer werden gerne auf Essenreste durchsucht
- Das Verhältnis zwischen tierischer- und pflanzlicher Nahrung beträgt 50/50 und variiert im Jahresverlauf.
In Brandenburg, im Harz entkamen um 1945 Waschbären aus Pelzfarmen und in Hessen wurden sie im Jahr 1934 ausgesetzt.
Nach erst zögerlichen Ausbreitungen erfolgte eine rapide Entwicklung in den letzten 30 Jahren. Heute besiedelt der Waschbär erfolgreich alle Bundesländer in Deutschland und das gesamte europäische Festland. Er gilt somit als Neubürger / Einwanderer / Neozoen.
Lebensweise
Der Waschbär verschläft den Tag gerne in der Nähe von Wasser in Baumhöhlen, in einsamen Gehöften, seltener in Fuchs- und Dachsbauten. Da er den Tag meistens verschläft und nur in absoluten ungestörten Lebensräumen hin und wieder tagaktiv ist, somit ist er Dämmerungs- und nachtaktiv. Er lebt gesellig in Familiengruppen zusammen, kann ausgezeichnet schwimmen, ist in der Lage kopfüber zu klettern. Der Waschbär hält keinen Winterschlaf, aber eine Winterruhe bei sehr kaltem Wetter.
Fortpflanzung
- Die Paarungszeit (Ranzzeit) ist der Februar
- Die Tragezeit bei Waschbären beträgt etwa 63 Tage und es werden 2 bis 5 Jungbären (Welpen) im April blind und Zahnlos geboren
- Nach 2 Wochen öffnen sich die Gehöre (er hört) und nach 3 Wochen die Augen (er sieht)
- Die Welpen sind Nesthocker und verlassen im 2. Lebensmonaten mit einem Gewicht von ca. 1000 g zum ersten Mal die Höhle
- Die Welpen bleiben bei der Mutter bis zu Herbst teilweise auch über den Winter.
- Mit dem ersten Lebensjahr werden die jungen Waschbären geschlechtsreif
Lebensraum
Die Ursprungsheimat ist Nord- und Mittelamerika. Er hält sich gerne in alten Laubmischwäldern mit Bächen, Flüssen, Teichen und Seen auf und bevorzugt die Eiche als Baum. Monokulturen von Nadelgehölz (Fichte, Tanne etc.), baumlose Flächen und trockene Landschaften meidet er meist. Der Waschbär ist ein ausgesprochener Kulturfolger in landwirtschaftlich genutzten Gebieten, Obstplantagen, Gärten, Parks und auch auf Müllkippen. Er siedelt sich auch in reine Wohn- oder Industriegebiete an, wenn dort Unterschlupfmöglichkeiten vorhanden sind, wobei es dann zu Schäden an/ in Gebäuden und Gärten kommen kann. In urbanen Räumen (städtisches Gebiet) reicht dem Waschbär ein Streifgebiet von 1 bis 10 Hektar (1 Hektar = 10000qm) und in Waldgebieten zwischen 40 bis 80 Hektar.

Waschbären in Baumhöle

Waschbär auf einem Baum (Ruheplatz)

Schädel vom Waschbär (Raubtiergebiss)

Abdruck von der Pfote eines Waschbären.

Waschbär auf einer Wiese auf Nahrungssuche
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