Waldlehrpfad Schulenberger Wald

 

1. April 2024

Olaf Hoyer

Wildschwein

Das Schwarzwild ist eine Tierart aus der Familie der Schweine und ist in Europa heimisch. Es zeichnet sich durch sein dunkles Fell und seine kräftige Statur aus.

Tafel 5 | Wildschweine werden auch Schwarzwild genannt


Fakten

wissenschaftlicher Name

Art: Sus scrofa
Ordnung: Paarhufer
Unterordnung: Nichtwiederkäuer
Familie: Echte Schweine
Gattung: Schweine

Alter

  • Keiler 5-6 Jahre
  • Bachen 7 Jahre und älter

Größe und Gewicht

  • Schulterhöhe bis 110 cm
  • Keiler 60 – 85 Kg
  • Bache 45 – 70 Kg
  • Überläufer 36 – 50 kg
  • Frischling 20 – 30 Kg

Nachkommen

Frischlinge

Körperbau

  • Kräftiger und gedrungener Körper
  • Der Kopf ist gestreckt und keilförmig
  • Die Teller (Ohren) sind groß und dreieckig-spitz
  • Färbung dunkles braungrau und im Winter dunkler braunschwarz
  • Haarkleidwechsel findet zweimal im Jahr statt.

Nahrung

  • Überwiegend pflanzliche Kost. Sie nehmen Gräser, Kräuter , Beeren, Blätter, Früchte aller Art , Körner von Weizen, Hafer und Mais auf.
  • Tierische Kost wie Würmer, Larven, Insekten, Schnecken, Mäuse, die Gelege von Bodenbrütern sowie Aas werden genommen.

Schwarzwild ist eine Schalenwildart, die ein Allesfresser ist und nicht wiederkäut. Das Wildschwein ist die Urform (Stammform) vom Hausschwein.

Lebensweise

Ursprünglich war das Wildschwein tagaktiv und heute ist es dämmerungs- / nachtaktiv. Wo das Schwarzwild ungestört ist, ist es auch tagaktiv. Trotz der Wehrhaftigkeit haben Wildschweine ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Es legt in geselligen Rotten zusammen, diese haben mehrere Tagesruheplätze die bevorzugt im Wald liegen und abwechselnd genutzt werden. Sie schlafen in der Regel 12 bis 15 Stunden. Die Rotten bestehen aus Bachen, Frischlingen, weiblichen Überläufern und schwachen Überläuferkeilern, diese werden von einer erfahrenen Leitbache angeführt. Die Überläuferkeiler werden nach dem Frischen der Bache aus der Rotte von der führenden Bache gedrängt. Ab diesen Zeitpunkt ziehen sie alleine oder in kleinen Gruppen umher. Die älteren Keiler sind reine umherziehende Einzelgänger. In der Rotte hat jedes Stück einen festen Platz innerhalb der Sozialstruktur, die durch Auseinandersetzung festgelegt wird. Die Rotte gewährleistet:

  • Hohe Sicherheit
  • Weitergabe von Fähigkeiten
  • Arterhaltung
  • Optimale Nutzung vom Lebensraum
  • Individuelle gute Entwicklung in Bezug auf Instinkt, Fähigkeiten, Reproduktion
  • leider auch die rasche Ausbreitung von Krankheiten

Fortpflanzung

  • Rauschzeit (Paarungszeit) ist in der Regel von November bis Januar mit dem Höhepunkt im Dezember
  • Keiler suchen die Rotten und finden die rauschigen Bachen über den hervorragenden Geruchssinn
  • Die Rotte richte die Rauschzeit nach der Leitbache
  • Ohne Leitbache geht die Abstimmung der Paarung verloren und es kommt zu einem sogenannten Rauschchaos. Das bedeutet, es wird zu jeder Jahreszeit gefrischt und die Sozialstruktur massiv gestört.
  • Die Tragezeit dauert 3 Monate, 3 Wochen und 3 Tage (insgesamt 115 Tage)
  • Die Frischlinge kommen im März/April in einem Wurfkessel (bestehend aus Zweigen, Gras, Farn) zur Welt.
  • Die Wurfstärke ist vom Alter abhängig und liegt zwischen 4 und 10 Frischlingen.
  • Frischlinge kommen behaart und sehend zur Welt
  • Die Säugezeit beträgt 3 – 4 Monate

Lebensraum

Das Schwarzwild hatte ursprünglich sein Lebensraum in Sumpflandschaften. Heute kommt es in Deutschland flächendeckend in fast allen Lebensräumen vor. Es bevorzugt Laubwälder, die eine hohe Obermast (Eicheln, Bucheckern, Kastanien) bietet, sowie angrenzende Agrargebiete, wo sie einen hohen Schaden verursachen. Mittlerweile werden auch Parks und Gärten als Lebensraum genutzt, wobei der Mensch als Störfaktor mit der Zeit geduldet wird. Zu einem guten Lebensraum, gehört immer ein Feuchtgebiet, damit sie sich Suhlen können.

Eine Rotte Wildschweine

Der Schädel von einer Bache

Die Waffen von einem Keiler

Die Keilerwaffen , 2/3 dieser Zähne befinden sich im Kiefer.

Frischlinge erkennt man, an den Streifen.



gut zu wissen

W

Schwarzwild lernt sehr schnell und stellt sich auf neue Situationen ein

W

der Gesichtssinn ist gering entwickelt – es sieht sehr schlecht

W

der Geruchssinn ist sehr gut entwickelt und dient zur Nahrungssuche

W

Hautdrüsen unterschiedlicher Art sind über den ganzen Körper verteilt und dienen zur Kommunikation

W

Die Ohren (Teller) nehmen feinste Geräusche wahr

W

Schwarzwild vermehrt sich stark – unter hiesigen Bedingungen bis zu 300 % pro Jahr

W

ausgewachsene Stücke haben keine natürlichen Feinde

W

unbejagt zerstören rasant wachsende Rotten ganze Maisschläge und Futterwiesen – existenzbedrohend für Landwirte

W

Schwarzwild ist nicht standortreu und zieht pro Nacht bis zu 30 km

weitere Steckbriefe…

Ahorn

Ahorn

Ein sehr beständiger Baum, der uns Menschen Schatten, Nahrung und Holz bringt.

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