Waldlehrpfad Schulenberger Wald

 

20. März 2024

Marko Dargel

Fleisch und Wurst kommen nicht aus der Kühltheke im Supermarkt. Dafür müssen immer Tiere ihr Leben geben. Es kommt darauf an, wie sie leben konnten, auf welche Weise sie sterben mussten und wie wir die gewonnenen Nahrungsmittel wertschätzen. Jäger erlegen Wild mit besonderem Respekt vor dem Leben, ehren es im Moment des Jagderfolges und verwerten es möglichst vollständig.

Rehwild

Rehwild ist die kleinste anzutreffende Schalenwildart mit Gehörn in der heimischen Natur.

Tafel 15 | Rehe zu beobachten, berührt jede Seele und macht glücklich


Fakten

wissenschaftlicher Name

Capreolus capreolus

Alter

  • frei lebend 10-12 Jahre
  • im Gehege bis 25 Jahre

Größe und Gewicht

  • Widerristhöhe 60-80 cm
  • ausgewachsen 17-25 kg
  • abhängig von Standort und Äsung

Nachkommen

Rehkitze

Körperbau

  • “Schlüpfertyp” mit gedrungenem Körper auf hohen Beinen
  • Sommerfell: gelblich-rot
  • Winterfell: graubraun
  • Haarwechsel April/Mai und September/Oktober

Nahrung

  • als Wiederkäuer reiner Pflanzenfresser
  • vorwiegend Kräuter, Gräser, Blätter, Triebe, Knospen sowie Wald- und Feldfrüchte
  • bevorzugt nährstoff- und energiereiche, nicht stark verholzte Pflanzenteile

Rehe sind die häufigste und kleinste Art der hirschartigen Schalentiere und als Trughirsche näher mit dem Elch als mit dem einheimischen Rotwild verwandt.

Lebensweise

Rehwild bildet kein Rudel und lebt einzeln stehend sehr standorttreu an Waldrandzonen. Im Winter verlassen Rehe ihre Territorien und bilden größeren Gruppen, sogenannte Sprünge. Der Rehbock wirft ab Oktober sein Geweih (Gehörn genannt) aus Knochensubstanz ab, das unmittelbar darauf wieder neu zu wachsen beginnt. Es wird von einer Basthaut umhüllt, die im Frühjahr an kleinen Baumstämmen abgerieben wird – der Bock “fegt” und legt dabei die Knochensubstanz frei. Dabei werden häufig junge Bäume derartig geschädigt, dass deren Wachstum gestört ist oder sie ganz absterben, da die schützende Rinde ganz oder teilweise verloren geht.
Rehwild ist sehr scheu und “verdrückt” sich bei Störungen in die Dickungen, es schlüpft in den Waldrand hinein. Deshalb auch die Bezeichnung als “Schlüpfertyp”.

Fortpflanzung

  • Paarung (“Brunft“): Juli und August
  • Eiruhe ohne Wachstum des Fötus: September bis Dezember
  • Tragezeit mit Wachstum des Fötus: Januar bis April
  • Geburt (“Setzen“) der Jungen: Mai-Juni
  • Kitze bleiben ca. 4 Wochen kaum sichtbar abgelegt liegen
  • Säugen bis September
  • Kitze bleiben ein Jahr bei der Mutter

Kitzrettung

Abgelegte Kitze unterliegen einem hohen Risiko, bei der Mahd ausgemäht und dabei schwer verletzt oder gar zerhäckselt zu werden. In Deutschland fallen jährlich rund 100.000 Rehkitze der Mahd zum Opfer und müssen dabei erhebliches Leid erdulden. Landwirte sind daher verpflichtet, vor der Mahd Wiesen abzusuchen und das Ausmähen zu verhindern. Wird das unbedacht unterlassen, drohen empfindliche Strafen.
Die Jägerschaft unterstützt die Landwirte durch den Einsatz von Wärmebilddrohen. Der Hegering Hattingen startet 2024 mit einem eigen Drohnenteam und arbeitet mit den Rehkitzrettung Hattingen eng zusammen, die sich bereits langjährig um die Rehkitzrettung verdient gemacht haben. Normale Drohnen ohne Wärmebildkamera sind nicht geeignet, Rehkitze aufzufinden. Im dichten Gras sind sie rein optisch nicht zu entdecken.

Wiese mit Helfern – das Rehkitz ist unsichtbar

Nun können die Helfer genau eingewiesen werden

direkter Vergleich

wo ist das Kitz?

hier liegt es



gut zu wissen

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Rehe riechen und sehen sehr gut

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besonders stark reagiert Rehwild auf Bewegungen

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abgeworfene Gehörne dürfen nur mit Erlaubnis des Revierinhabers gesammelt werden

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unerlaubtes Sammeln von Abwurfstangen ist Wilderei und eine Straftat!

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starke Beunruhigung von Rehen durch Jogger, Hunde oder Radfahrer führt dazu, dass sie ihre Aktivitäten in die Nacht verlagern und seltener tagsüber zu erblicken sind

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unangeleinte Hunde sind eine große Gefahr für das Wild, Jungtiere ganz besonders

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Tierliebhaber führen ihre Hunde nur angeleint aus

weitere Steckbriefe…

Wildschwein

Wildschwein

Das Schwarzwild ist eine Tierart aus der Familie der Schweine und ist in Europa heimisch. Es zeichnet sich durch sein dunkles Fell und seine kräftige Statur aus.

Ahorn

Ahorn

Ein sehr beständiger Baum, der uns Menschen Schatten, Nahrung und Holz bringt.

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