Waldlehrpfad Schulenberger Wald

 

23. März 2024

Gritt Dargel

Aufbau des Waldes

Der Wald wird von unterschiedlichen Pflanzen besiedelt und vielen Tieren bewohnt

Tafel 4 | wie unterschiedlich siedeln doch die Bewohner des Waldes

Schließen Sie die Augen und genießen Sie mit allen Sinnen – öffnen Sie die Augen und verstehen Sie die Magie


Mischwald in Stockwerken

Der Schulenburger Wald ist ein typischer Mischwald. Wir können verschiedene Baumarten und auch unterschiedliche Alters- und Entwicklungsstufen erkennen. Ein solcher Aufbau ist unbedingt nötig, um eine ökologische Stabilität zu erreichen. Der Wald weist aus diesem Grund unterschiedliche Licht- und Wasserdurchlässigkeiten auf, so dass die Ansprüche von verschiedenartigen Sträuchern und Kräuter erfüllt werden. Ein solcher Wald verfügt über eine hohe Windundurchlässigkeit und ist damit in der Lage Sturmschäden zu verhindern. Der typische Mischwald erreicht eine sehr hohe Artenvielfalt, durch welche wiederum die Bodenqualität verbessert wird.
Nachdem der Mensch das erkannt hat, betreibt er auf die unterschiedlichste Art und Weise Waldumbau. So werden aus Monokulturen wieder gesunde Mischwälder in dem Altbestände ausgelichtet werden, junger Bäume auf Lichtungen angepflanzt werden, Schattenbäumen eingesetzt werden, wie Tanne und Buche, oder Bestandslücken mit Esche und Ahorn aufgefüllt werden.

Der Waldrand

Er stellt den Übergang zwischen den zwei Ökosystemen Wald und Feld dar und ist damit ein sehr wertvoller Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen. Der Waldrand gibt Deckung, Nahrung und vielen Tieren die Möglichkeit zur Brut und -pflege. Dichte Waldränder sorgen für Windruhe.

Naturverjüngung als Chance für den Waldumbau

Es dauert viele Jahre bis ein Baum geschlechtsreif wird und Blüten bildet, aus denen sich dann Früchte und Samen entwickeln. Diese Samen fallen, wenn sie sehr schwer sind (z.B.: Buche, Eiche) direkt unter der Mutterpflanze auf den Boden auf. Dort hätten sie schlechte Voraussetzungen sich zu entwickeln. Da viele Tiere, wie z. B: der Eichelhäher und Eichhörnchen die Samen sammeln und verschleppen, gelangen immer wieder Samen an weit entfernten Orten, unter sehr viel besseren Bedingungen, zur Keimung. Es gibt aber auch Bäume, wie die Birke oder die Weide, die flugfähige Samen ausbilden.
Häufig findet eine passive Verbreitung durch Tiere statt. Rehe, Schwarzwild oder auch Hunde beim Gassigang verschleppen Samen, die mit Hafteinrichtungen, wie Widerhaken, im Fell des Tieres hängen bleiben und so über weite Strecken transportiert werden. Die Naturverjüngung bietet viele Vorteile. Es entstehen keine Kulturkosten, die Pflanzen haben eine viel bessere Wurzelentwicklung und die Mischkulturen weisen an den Jungpflanzen viel weniger Wildverbiss auf.
Auf Grund des Klimawandels setzt man in letzter Zeit vermehrt auf Baumarten, wie Speierling, Elsbeere, Douglasien, Robinie, Japanlärche und Roteiche. So will man den Wald resistenter gegen Hitze und anhaltende Dürre machen.

Der Wald im Wandel der Jahreszeiten

Im Frühling, wenn die Sonne scheint, lockt es viele Spaziergänger hinaus in den Wald. Oft mit Hund, denn der muss ja immer raus oder mit den kleinen Kindern, denn es gibt so viel zu sehen und zu entdecken.
Kaum steigen die Temperaturen scheint die Natur förmlich zu explodieren. Wir können als erstes die Blüten von Hasel, Weide und Erle entdecken. Pollenallergiker merken es an juckenden roten Augen und einer tropfenden Nase. Richten wir unsere Augen auf den Boden können wir einige Zeit später Scharbockskraut, Schneeglöckchen, Buschwindröschen, Bärlauch und Lungenkraut sehen. Die Frühblüher nutzen die Gunst der Stunde, die Bäume tragen noch keine Blätter und die Sonne kann den Boden des Waldes erwärmen, sie bekommen genügend Licht und können in kurzer Zeit wachsen, blühen, Samen bilden, Reserven anlegen und so ihr Überleben sichern. Denn wenn die Bäume austreiben, schließt sich das Blätterdach, jetzt wird es am Boden zu dunkel und die Frühblüher ziehen sich in den Boden, in ihre Knollen, Zwiebeln oder Rhizome zurück und überdauern mit den gebildeten Reservestoffen bis zum nächsten Frühling.
Im Vollfrühling entfalten die Bäume und Sträucher ihr Blattwerk in leuchtendem hellgrün.
Ab April beginnt für viele Tiere die Brut- und Setzzeit. Dann kann man in Wald und Feld auch junge Kitze, die das Muttertier versteckt hat, finden. Die Vögel brüten zu dieser Zeit und sind emsig mit Nestbau und Futtersuche beschäftigt. Das bedeutet für alle Spaziergänger, dass sie Rücksicht auf die Bewohner des Waldes nehmen müssen. Man sollte ausschließlich auf den Wegen laufen und Hunde sind unbedingt immer anzuleinen. Jungtiere zu suchen und anzufassen, ist ihr Todesurteil, da der anhaftende menschliche Geruch die Muttertiere ihren Nachwuchs verstoßen lässt.
Im Sommer haben sie Bäume ihre Hauptwachstumsperiode. Die Bäume können die kräftige Sonneneinstrahlung nutzen, um Photosynthese zu betreiben.
Pflanzen sind einfach wunderbare Geschöpfe. Sie können mit Hilfe des Chlorophylls, dem grüne Blattfarbstoff, durch verschiedene sehr komplexe biochemische Reaktionen aus energiearmen anorganischen Stoffen, energiereiche organische Stoffe und den für uns lebensnotwendigen Sauerstoff produzieren.
Dazu nehmen sie Kohlendioxid aus der Luft über die Spaltöffnungen im Blatt und Wasser aus dem Boden über die Wurzel auf und stellen daraus verschiedene Zuckerstoffe her. Diese wandeln sie dann in langkettige Kohlenhydrate (Stärke) um, diese ist wasserunlöslich und kann deshalb in der Wurzel abgespeichert werden. Manche Pflanzen sind auch in der Lage diese Zuckerstoffe in Eiweiße oder Fette umzuwandeln (Eicheln, Bucheckern). Damit sind Pflanzen nicht nur Äsung für die Tiere des Waldes, sondern sie ernähren den Rest der Welt.

Im Spätsommer tauchen vermehrt die Pilze am Waldboden auf. An Sträuchern findet man viele Beeren, die zum Naschen locken.

Aber Achtung! Nicht alles ist für uns Menschen essbar oder sogar hochgradig giftig.

Im Herbst verfärben sich die Blätter und werden früher oder später abgeworfen. Sie bilden am Boden als erstes eine Schutzschicht, später werden sie durch viele Mikroorganismen zersetzt und es entsteht neuer Humus, der die Pflanzen wieder nährt. Es fallen jetzt aber auch viele reife Früchte (Kastanien, Eicheln, Bucheckern) zu Boden. Sie sollen dafür sorgen, dass wieder junge Bäume nachwachsen, aber für viele Wildtiere sind sie eine wichtige Nahrungsgrundlage.


Im Winter herrscht im Wald mehr oder weniger Ruhe. Die Bäume und Sträucher stellen ihr Wachstum ein, manche Tiere halten Winterschlaf (Igel, Siebenschläfer), Amphibien verfallen in die Winterstarre (Fische, Frösche, Eidechsen) und einige Tiere halten Winterruhe (Eichhörnchen, Dachs), das heißt sie wachen ab und zu auf und suchen gelegentlich nach Nahrung.

Im Winter erfolgt auch der Holzeinschlag und man kann im Querschnitt, jener Fläche, die durch die Säge gebildet wird, gut die verschiedenen Schichten eines Holzstammes erkennen.


gut zu wissen

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ein Laubbaum wirf 30 kg Laub ab

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Nadelbäume werfen ihre Nadeln nicht ab, um im Frühjahr keine Zeit und Energie mit dem Blattaustrieb verschwenden zu müssen. Eine dicke Wachsschicht schützt vor Austrocknung

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Siebenschläfer können sich nur fortpflanzen, wenn bei Buchen und Eichen ein sogenanntes Mastjahr vorliegt. Das kontrollieren die Tiere kurz nach dem Erwachen aus dem Winterschlaf. Haben die Bäume ausreichend Blüten angesetzt vermehren sie sich, denn sie bekommen ausreichend Nahrung und können sich ihren „Winterspeck“ anfressen. Kommen sie bei ihrem Kontrollgang zu dem Schluss, dass die Nahrung nicht ausreicht, gibt es keinen Nachwuchs und sie gehen sofort wieder in den Winterschlaf

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Wildschweine, die in einem Mastjahr geboren wurden, lebenslang größer und vitaler sind als ihre Artgenossen. Selbst bei ihren Nachkommen ist der Effekt noch nachweisbar.

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Pflanzen können auch einen Sonnenbrand bekommen; dann verfärben sich die Blätter

weitere Steckbriefe…

Wildschwein

Wildschwein

Das Schwarzwild ist eine Tierart aus der Familie der Schweine und ist in Europa heimisch. Es zeichnet sich durch sein dunkles Fell und seine kräftige Statur aus.

Ahorn

Ahorn

Ein sehr beständiger Baum, der uns Menschen Schatten, Nahrung und Holz bringt.

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